„Leicht, stylisch, schnell“, so das Versprechen des urbanen E-Bikes Millennial EVO. Ein Frankfurter Szene-Gastronom hat es für uns auf seinen täglichen Wegen getestet.
Aus WE+Bike No. 1
„Ich dachte, ich soll ein E-Bike Probe fahren?“ So die knappe Begrüßung von Radu Rosetti bei der Übergabe des Bulls Millennial EVO. „Ist es ja auch, Radu!“ „Ahh, na dann kommt mal rein.“ Noch im Hausgang teilte er uns seinen ersten Eindruck mit:„Man sieht ja gar nicht, dass es ein E-Bike ist und schick ist es auch. Vor allem der Sattel, der gefällt mir.“ Stimmt. Und uns freut, dass der erste Wurf gleich ein Volltreffer war, denn die Idee des urban geschnittenen Millennial EVO war, ein unauffälliges E-Bike mit Liebe zum Detail zu konstruieren.

Der Einstieg lief also schon einmal gut. Das Rad scheint dem Tester zu gefallen. Wer Gastronomen kennt, der weiß: Sie sind unbekehrbar und halten sich mit ihren Ansichten kaum zurück. Ein Grund, warum wir Radu Rosetti vom Frankfurter In-Lokal „Walon & Rosetti“ als Tester ausgewählt haben. Aber auch, weil sein Testgebiet auf das Profil des Rades perfekt passt. Denn Rosetti ist für sein Restaurant viel unterwegs, meist auf kurzen Strecken, die zu Fuß zu lang und mit dem Auto zu umständlich sind. Sein Aktionsradius beschränkt sich größtenteils auf das Frankfurter Bahnhofsviertel, also etwa auf zwei Kilometer. Dort findet Rosetti alles, was er für die Bewirtung seiner 70 Gäste braucht. „Wir kaufen Lokales in kleinen Mengen, aber dafür tagesfrisch. Meine Lieferanten sind hier im Viertel. Von ihrem Angebot lasse ich mich inspirieren und kann alles bei ihnen bestellen“, so Rosetti über seine Einkaufstour. Von der Inspiration lebt seine Karte. Mit monatlich wechselnden Gerichten und einer spannenden Tageskarte wird es seinen Gästen nie langweilig. Auch die Weinkarte ist so bunt wie sein Besitzer und das gefällt vor allem der Stammkundschaft, die seine Vielfältigkeit schätzt.

Wer ständig beste Qualität von ausgewählten Lieferanten bezieht, ist viel unterwegs. „Ich kaufe ja nichts direkt ein, sondern bestelle die Ware, so dass ich nichts mit mir herumschleppen muss. Ins Schwitzen komm ich trotzdem. Das erspart mir dieses Rad. Mit dem E-Bike fahre ich inzwischen auch mal ins 15 Kilometer entfernte Offenbach zum Käsehändler, komme an und bin nicht verschwitzt.“ Ein Komfort, den man vor allem im Hemd zu schätzen weiß. „Mit dem E-Bike bin ich eindeutig schneller unterwegs und auch längere Strecken sind easy drin. Ich fahre nun häufiger, eben schnell zur Bar und wieder zurück. Davor hab ich mir das immer drei Mal überlegt, jetzt fahre ich einfach.“ So kommen für den Gastronom Radu Rosetti bis zu zehn Kilometer am Tag zusammen. Dabei wurde der 250-Wh-Akku überraschend wenig gefordert und die Ladevorgänge begrenzten sich auf das Wochenende. Die Annehmlichkeiten des E-Bikes verändern das Fahrverhalten, was vorher unvorstellbar war, geht jetzt einfach. So hat auch Radu Rosetti von Tag zu Tag seinen Aktionsradius erweitert und am Ende das Millennial EVO auch für längere Überlandfahrten genutzt.
„Das Bike steht mir gut!“
„Das Millennial EVO ist ein tolles Rad. Ein Bike, das mir gut steht. Und klar, auf ein schönes Rad setze ich mich lieber und fahre durchaus auch mehr.“ Aber nicht nur das Mehr an Radkilometern überzeugt, sondern auch das neue Fahrverständnis. „Ich bin selbstbewusster unterwegs und fahre schneller in der Stadt. Kurze Überholmanöver gehen problemlos und die Beschleunigung nach der Ampel lässt mich souverän zwischen den Autos mitmischen.“ Eines hat den neuen E-Bike Fan aber durchaus überrascht: „Man muss mehr aufpassen, weil man schneller ist als die Leute denken. Die hören einen nicht, man kommt lautlos wie ein Elektroauto daher.“ Auch wenn der FAZUA Motor ab 25 Km/h sanft abriegelt, geht die Fahrt natürlich weiter. Erst einmal auf Schwung gekommen, lässt sich das Bike mit seinen 40 mm breiten Reifen weiter gut auf Speed bringen. Die Sitzposition ist ergonomisch sportlich geschnitten und das Cockpit erlaubt eine gute Radbeherrschung.

„Das E-Bike ist für die meisten noch Neuland.“
Das Millennial EVO ist für den Stadtverkehr und den täglichen Einsatz optimiert und das mit hohem, stilistischem Anspruch. „Erstaunlich wie die Leute auf das Rad reagieren. Obwohl es eher dezent gehalten ist, haben mich die meisten darauf angesprochen. Sobald ich meine Testfahrer-Story erzählt habe, sind alle neugierig geworden und jeder wollte eine Runde drehen. Das E-Bike war für die meisten noch Neuland, dementsprechend begeistert sind sie wieder vom Rad gestiegen.“
Und gibt’s einen Haken? „Naja, der Preis ist mit 3.899 € schon recht stolz. Gut, wenn ich mir überlege, welch gute Dienste mir das Rad bereits nach ein paar Tagen geleistet hat, rechnet sich das wahrscheinlich wieder!? Ich fahre nun deutlich mehr Strecken als zuvor, das spart mir Zeit und Geld. Mehr Spaß hat es auch gemacht, als mit meinem Stadtfahrrad … viel mehr Spaß!“ Und so entlässt uns der Mann, dessen Job es ist, den Menschen Freude durch ein besonderes gastronomisches Erlebnis zu bereiten mit dem Fazit: Der Spaß ist sein Geld wert.

Vorstellung Bulls Millennial EVO
Das Bike
Das Millennial EVO wurde von Bulls mit dem Fazua-System ausgestattet. Die kleine Motor-Akku-Einheit ist ausgesprochen leicht und dezent im Aluminium-Rahmen integriert. Dadurch wird das Millennial EVO zu einem unauffälligen E-Bike, mit dem man flott von A nach B flitzen kann. Die fest verbaute Beleuchtung macht es zum Urban-E-Bike mit Style.
Der Motor
Der nur 3,3 Kilogramm schwere Mittel-Tretlagermotor bildet das Herzstück des Millennial EVO. Mit einer 250 Wattleistung und 60 Nm Power, schiebt der Motor sanft bis zu 25 Km/h. Ist der Motor ausgeschaltet, ermöglicht der widerstandslose Freilauf ein normales Weiterfahren.
Der Akku
Mit einer Akkukapazität von 250 Wattstunden geht die Reichweite weit über den normalen innerstädtischen Radius hinaus. Aufgeladen wird der Akku, in dem der Antriebsstrang mit einem Handgriff entnommen wird und an die Ladebuchse kommt.
Die Ausstattung
Ein integriertes Licht sorgt für Sichtbarkeit und einen gut ausgeleuchteten Weg. Die elf Gänge stehen für eine gute Abstimmung und die hervorragenden 40 mm breiten G-ONE Reifen von Schwalbe lassen das Bike schnell und mit ordentlich Gripp in den Kurven rollen. Soll das Millennial EVO dann doch mal zum Stehen kommen, packen die hydraulischen Scheibenbremsen wohl dosiert zu.

Dieser Artikel erschein zuerst in WE+Bike Ausgabe No. 1 // Bilder: Sabrina Zelle
Tim lebt den Radsport. Fast 20 Jahre als MTB-Profi unterwegs, zählte er zur Weltelite im Marathon Bereich, Entwickelte mit BULLS Gravelbikes, forciert für den BDR Indoorcycling und testet E-Bikes. Der ehemalige Deutsche Meister bringt seit Jahren seine Erfahrung aufs Papier, seit 2019 auch als Chefredakteur von WE+Bike.