Mehr Fahrspaß mit Rundum-Schutz
Gebäude, Hausrat, Kraftfahrzeug: Überall dort, wo es beträchtliche Werte gibt, haben
sich Sachversicherungen durchgesetzt. So kommen in der Bundesrepublik auf etwa 68 Millionen Kfz-Haftpflichtversicherungen rund 52 Millionen Teil- und Vollkaskoversicherungen – die meisten Autofahrerinnen und -fahrer sorgen also auch für ihren eigenen Schaden vor.
Beim Fahrrad war das lange anders. Es gegen Diebstahl zu versichern, war ein teures Vergnügen und angesichts der geringen Durchschnittspreise, die hierzulande für ein Rad gezahlt wurden, vielfach auch nicht unbedingt sinnvoll. So blieb es für viele Menschen bei den Leistungen einer Hausratversicherung, die freilich recht eingeschränkt waren – Stichwort Nachtklausel.

Schutz für das wertvolle E-bike
Doch in den vergangenen anderthalb Jahrzehnten hat sich das E-Bike zu einem rundum geschätzten und akzeptierten Verkehrsmittel entwickelt, für das auch mal mittlere vierstellige Beträge ausgegeben werden, und damit ist der Bedarf an speziellen Versicherungsangeboten stark gestiegen. Wobei es nicht nur um den Verlust durch Diebstahl oder schwerwiegende Unfallschäden geht: Gerade Vielfahrer stehen regelmäßig vor hohen Teile- und Werkstattkosten aufgrund des Verschleißes von Komponenten wie Reifen, Kette etc.; beim E-Bike besteht darüber hin-aus die Gefahr von Elektronikfehlern. Und wenn nach ein paar Jahren der Akku nachlässt, muss für rund tausend Euro Ersatz geschaffen werden.
Für die Nutzer ist das viel Geld, wenn man einfach nur Rad fahren will; für die Versicherer dagegen sind solche Summen überschaubar. Und das führt dazu, dass es inzwischen preislich sehr attraktive Angebote gibt, ein E-Bike zu versichern und dadurch bei so ziemlich jeder Eventualität finanziell geschützt zu sein: bei (Teile-) Diebstahl, mutwilliger Beschädigung, Akkuschäden, Unfall-, Verschleiß- und Elementarschäden sowie bei Mängeln, die nach der gesetzlichen Gewährleistungsfrist von 24 Monaten auftreten.
Großer Leistungsumfang
Doch das ist noch nicht alles: Wer etwa einen Vertrag beim Spezial-versicherer assona abschließt oder sich beim Kauf eines E-Bikes der ZEG-Marken wie BULLS, PEGASUS, KETTLER Alu-Rad oder HERCULES für die ZEG Plus Garantie entscheidet, kann sich über ein Mobilitätsschutzpaket freuen, das EU-weite Pannenhilfe sicherstellt. Darin enthalten sind der Transport von Bike und Fahrer zur nächstgelegenen Werkstatt, aber auch Übernachtungskosten und Notfallbargeld, falls fern der Heimat ein Totalausfall der Technik zu beklagen ist.
Überraschend günstig
Was so etwas kostet? Nicht allzu viel, zumal sich die Versicherungsprämie am Fahrzeugwert orientiert. Wer ein günstiges E-Bike versichert, zahlt weniger als die Nutzer eines teuren Modells, die wiederum von nicht linear ansteigenden Tarifen profitieren. Noch günstiger wird es beim Abschluss eines Drei-Jahres-Vertrags: Wer etwa ein Pegasus-Modell im Wert von 3.000 Euro kauft, zahlt für 36 Monate einmalig 289 Euro; ein 4.000-Euro-Bike kostet exakt 100 Euro mehr. Zusätzliche Rabatte gewährt assona bei E-Bikes, die mit Konnektivitätsfunktionen wie einem GPS-Modul zwecks Ortung bei Diebstahl ausgerüstet sind. E-Biker, die ein besonders hochwertiges Modell (etwa mit der unverwüstlichen Rohloff-Getriebenabe) lange Jahre nutzen wollen, können einen Einjahres-Vertrag immer aufs Neue verlängern und sind damit so lange versichert, wie sie ihr E-Bike nutzen wollen.
Abgeschlossen werden sollte eine E-Bike-Versicherung direkt beim Kauf; der Händler kann dann alle notwendigen Fahrraddaten aufnehmen, die die Versicherung benötigt. Und dann heißt es sorglos in die Pedale treten, denn nun muss man weder vor dem Diebstahl eines vorm Haus geparkten E-Bikes Angst haben noch vor Defekten auf Tour und Reise. Und so macht das E-Biken gleich nochmal so viel Spaß.
Marcus Degen ist Gründer des deutschen Radsportmagazins Procycling und war für neun Jahre dessen Chefredakteur. Während dieser Zeit gründete er als Herausgeber auch die Magazine Fahrrad News und World of Mountainbiking. Er hat Physik und Ingenieurwesen in München studiert und war in den späten Achtzigern und Neunzigern als Radamateur und Triathlet aktiv. Anfang 2013 rief er das digitale Fahrrad-Magazin Velomotion ins Leben.