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Der Kaufberatungs-Guide

Der Kaufberatungs-Guide

1000 und ein Bike

Bevor Sie sich auf die Suche nach Ihrem neuen Weggefährten machen, sollten Sie sich damit befassen, welchen Radtyp Sie für welchen Einsatzzweck benötigen. Es gibt mittlerweile eine solche Vielzahl an unterschiedlichen Bike-Typen, Modellvariationen und technischen Besonderheiten, dass Ihnen schnell der Überblick verloren geht und Sie sprichwörtlich das Rad vor lauter Rädern nicht mehr sehen. Die gute Nachricht: Sie finden auf jeden Fall das passende Rad. (Pandemiebedingte Lieferschwierigkeiten einmal ausgeschlossen.)

Bevor es zum Beratungsgespräch im Radfachhandel kommt, sollten
Sie sich die folgende Frage stellen: Welchen Einsatzzweck soll das neue Fahrrad erfüllen? Erst einmal können Sie bedarfsorientiert an die Sache herangehen und sich überlegen, welcher Fahrertyp Sie sind. Bin ich Mountainbiker, stürze ich mich mit Vollgas in jede Abfahrt? Suche ich ein Rad, das mir im Alltag möglichst viel Sicherheit und Vertrauen schenkt? In welchem Einsatzgebiet soll das neue Fahrrad bestehen? Brauchen Sie ein Rad hauptsächlich zum Pendeln im Alltag? Für Touren am Wochenende? Für Ihr Sportprogramm? Gibt es noch einen Nebenzweck? Möglicherweise soll das Rad unter der Woche zum Pendeln und am Wochenende auch mal für eine Tour genutzt werden? Diese Fragen wird Ihnen auch der geschulte Verkäufer stellen; je besser Sie sich also vorab damit auseinandergesetzt haben, desto zielführender können Sie beraten werden. 

Ihr Anspruch

Beim Preis und der Ausstattungsqualität geht es nicht nur um die zu erwartenden Jahreskilometer. „Ist Radfahren Ihre Leidenschaft? Nutzen Sie gerne die neueste Technik? Legen Sie auch bei anderen Produkten Wert auf eine hohe Qualität und Beständigkeit?“, fragt Christoph Alff von Zweirad Joos in Radolfzell. „Dann sollten Sie dies auch bei Ihrem neuen Rad tun, und dafür muss man nicht unbedingt absoluter Vielfahrer sein“, so der Experte. Denn: „Wenn das Rad nicht den persönlichen Ansprüchen an ein Produkt Rechnung trägt, dann werden Käufer damit wahrscheinlich auch nicht sehr glücklich werden. Auch wenn es den eigentlichen Einsatzzweck erst mal erfüllt.“

Dies zeigt vor allem die viel diskutierte Frage der Akkugröße beim E-Bike: Wenn der Anspruch lautet, dass der Akku nie leer sein darf, wird ein kleinerer Akku, der wohl für 99 Prozent aller Touren ausreichen würde, nicht das Gefühl
eines guten Kaufs hinterlassen.

Checkliste fürs E-Bike

Wer sich bereits für ein nicht elektrifiziertes Fahrrad entschieden hat, kann diesen Absatz gerne überspringen. Für alle anderen geht es nun mit der Akkugrößen – Frage weiter. Diejenigen, die sich den größtmöglichen Akku wünschen, sollten das noch einmal überdenken. Denn ein großer Akku kostet mehr Geld und ist schwerer; der Mehrpreis wäre also vielleicht besser in wichtiges Zubehör investiert. Auch die Frage, welcher Motor der richtige ist, sollte schon im Vorfeld geklärt werden. Welche Antriebseigenschaft ist für Sie besonders wichtig? Soll der Motor leise, leicht und kompakt sein? Soll er harmonisch oder furios anschieben? Sind Sie vielleicht schon auf einen bestimmten Anbieter festgelegt? Beim Display gibt es ebenfalls einiges zu bedenken, will man die für sich richtige Wahl treffen. Was ist für Sie besonders wichtig – Übersichtlichkeit, Vielfalt der Funktionen, ein Navigationssystem? Wollen Sie ein kleines System oder das größtmögliche Display? Sollen Antrieb und Funktionen durch eine App konfigurierbar sein?

Die richtige Größe

Welche Rahmenhöhe Ihr neues Rad haben sollte, hängt von einigen Faktoren ab. Hierzu zählen neben Innenbeinlänge und Körpergröße auch Ihr Fahrstil und Ihre Vorlieben bezüglich der Fahreigenschaften: Ein etwas größerer Rahmen verspricht mehr Laufruhe, ein kleinerer mehr Agilität. 

Allerdings sind der Größenvergleich unter diversen Fahrradmarken und die Handhabung von Größentabellen angesichts zahlreicher unterschiedlicher Geometrien immer schwieriger geworden. „Auch eine Online-Größenberatung stößt da ganz schnell an ihre Grenzen“, weiß Thomas Schumacher vom in Köln ansässigen Radmarkt Schumacher. „Zum Blick eines geschulten Fachmanns oder eines Bikefitters auf den tatsächlich auf dem Rad sitzenden Kunden, verbunden mit einer Probefahrt, gibt es keinen Ersatz“, so der Kölner Experte. 

Ergonomie: ein großes Thema

Unter Ergonomie versteht man eine an den Körper und den gewünschten Fahreigenschaften angepasste Sitzposition. „Komfortabel oder sportlich kann jeder Fahrrad-Typ sein, egal ob Mountainbike, Trekking- oder Alltagsbike“, erklärt Zweirad-Experte Christoph Alff von Zweirad Joos, der mit über 15.000 verkauften Bikes zu den größten Fachhändlern bundesweit zählt. „Dass beispielsweise Alltagsbikes automatisch komfortabel sind, kann man pauschal nicht sagen. Die Spannweite geht von stylischen und flott geschnittenen Urban-Bikes bis hin zu den mit viel Komfort versehenen SUV-Bikes, die mit vollgefederten MTB-Rahmen ausgestattet sind.“

Deshalb gilt auch hier: Machen Sie sich Gedanken darüber, wie Sie auf Ihrem neuen Rad sitzen wollen oder, ob Sie bereits Bewegungsbeschwerden haben, denen Sie
präventiv entgegenwirken wollen. 

„Wo zwickt’s?, wenn diese Frage mit Hände, Rücken, Nacken oder Po beantwortet wird, kann eine ergonomische Rahmengeometrie mit der richtigen Sitzposition bereits Linderung verschaffen“, so Christoph Alff. 

„Sind die Einstellmöglichkeit ausgereizt, empfiehlt sich das sogenannte ,Customizing‘. Dabei werden Lenker, Griffe oder der Sattel gegen besonders ergonomische Anbauteile ausgetauscht. So lässt sich auch ein Rad von der Stange im Sinne höheren Komforts individualisieren,“ erklärt Alff.

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Christoph Alff, Fahrrad Joos, Radolfzell

Was braucht es noch ?

Bevor Sie sich nach den drei Themenfeldern Bike-Typ, E-Bike und Ergonomie machen, sollten Sie sich noch überlegen, was Sie zusätzlich brauchen – schließlich hängt das Wohlbefinden auf dem Rad auch von passender Kleidung und Zubehör ab. Dabei haben diese weiteren Anschaffungen natürlich Einfluss auf das Gesamtbudget. Hier fassen wir kurz zusammen, was Sie zum Radfahren noch so alles brauchen.

Helm, Kleidung, Schuhe …

Wer schon einmal Schuhe oder sonstige Kleidung im Internet gekauft hat, kennt die Vorteile des schnellen und günstigen Kaufs, weiß aber auch den Aufwand der Retouren. Bei Radbekleidung, Schuhen und Helmen handelt es sich um Produkte, die Sie vorab anprobieren sollten, da sich selbst gleiche Größen durch unterschiedliche Schnitte unterscheiden können. 

Gerade beim Helm ist optimale Passform wichtig: Als sicherheitsrelevanter Ausrüstungsgegenstand muss er fest auf dem Kopf sitzen, darf dabei aber keine Druckstellen hinterlassen. Helme gibt es außerdem mittlerweile in etlichen Varianten, teils mit Reflektoren und sogar Beleuchtung ausgestattet. Farbe, Design und Passform sind ebenfalls ausschlaggebend, schließlich wollen Sie damit ja schick aussehen. Ähnliches gilt für Radschuhe – auch hier gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Modelle, die sich in Laufeigenschaften, Profil und Passform unterscheiden.
Die Chance ist also groß, mit etwas Umsicht das passende Modell zu Rad und Einsatz-zweck zu finden. Auch bei der Kleidung ist eine fachmännische Beratung eine große Hilfe, angefangen bei Radhosen mit dem für Sie richtigen Sitzeinsatz bis hin zu Handschuhen, die Taubheitsgefühle lindern können. Und hinter aller Funktionalität steht der für die meisten Käufer wohl entscheidendste Faktor: Steht mir die Radbekleidung?

Zubehör: oft unterschätzt

Unterschätzen Sie nicht, was Sie zum (sportlichen) Radfahren alles an Zubehör benötigen, und planen Sie dafür das nötige Budget ein. Unverzichtbar ist erst einmal ein Schloss, am besten mit fester Halterung am Rad, dazu eine Sattel-tasche mit Werkzeugen und Minipumpe für kleine Reparaturen unterwegs. Wer pendelt oder größere Touren vorhat, benötigt zudem ein passendes Taschensystem, entweder Seitentaschen oder einen ergonomisch geformten Bike-Rucksack. Die meisten neuen Räder sind ohne Klickpedale ausgestattet, bei Bedarf gibt es diverse Modelle mit unterschiedlichsten Funktionen in verschiedenen Preisklassen. 

Diebstahl und Verschleiß? Versichern !

Gerade für das E-Bike mit seinen relativ hohen Anschaffungskosten macht eine Zusatzversicherung gegen Diebstahl mit Komplettschutz Sinn. Immerhin werden in Deutschland jährlich rund 300.000 Fahrräder als gestohlen gemeldet. Dennoch sind viele Besitzer nicht ausreichend über ihre Hausratversicherung abgesichert, sei es bei der Höhe des Schadens oder durch die Umstände des Diebstahls. Ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Paket bietet etwa die ZEG Plus Garantie, welche das E-Bike bereits ab
5,60 Euro monatlich rundum gegen Diebstahl wie auch Vandalismus versichert, inklusive eines umfangreichen Garantie-Pakets für Ersatzteile und Reparaturleistungen, das selbst bei Unfall und Sturz zum Tragen kommt. Was beim Autokauf ganz normal und auch vorgeschrieben ist, nehmen nur wenige Fahrrad- und E-Bike-Käufer in Anspruch. Dabei zahlt sich die Investition in eine Versicherung nach den ersten ausgetauschten Verschleißteilen schnell aus, und die Versicherung kann einfach beim ZEG Händler abgeschlossen werden.

Wir wünschen einen guten Einkauf!

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