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DAS E-BIKE – Der Fit-  &  Gesundmacher

DAS E-BIKE – Der Fit-  &  Gesundmacher

Das E-Bike wurde lange als das unsportlichere Fahrrad verschmäht – doch das Gegenteil kann der Fall sein. Wer sich gesund und fit machen oder halten will, dem sei das E-Bike in all seinen Variationen empfohlen. Warum E-Biken so gesund ist, erläutern Professor Dr. Uwe Tegtbur und Johanna Boyen von der Medizinischen Hochschule Hannover.

1. E-Biker fahren mehr

Studien haben gezeigt, dass Menschen, denen ein E-Bike statt eines klassischen Fahrrades zur Verfügung steht, dieses häufiger nutzen als das klassische Fahrrad. Und wer sich mehr bewegt – und dazu noch an der frischen Luft – lebt gesünder. So nutzten die E-Bike fahrenden Menschen der MHH-Studie ihr Rad satte 170 Minuten pro Woche, im Gegensatz zu den knapp 100 Minuten der klassischen Fahrradfahrer. Obwohl die Herzfrequenz bei den E-Bike-Fahrten unter der bei den Fahrrad-Fahrten lag (109 S/Min gegenüber 118 S/Min), bewegten sich auch die E-Bike-Fahrer in einem Bereich, der sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System auswirkt. Sie erreichten die Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von 150 Minuten moderater Bewegung pro Woche alleine mit dem E-Bike.

2. Die Anstrengung macht’s

E-Biker fahren im Alltag nicht nur länger, sondern auch in der richtigen Intensität, um der Gesundheit etwas Gutes zu tun. Wer mit hochrotem Kopf vom Rad steigt, hat zwar einige Kalorien mehr verbrannt, aber nicht die gewünschten. Zumindest, wenn mit der Fahrt die Fettpölsterchen kleiner werden sollen. Mit dem E-Bike können Umgebungsfaktoren wie Steigungen und Gegenwind ausgeglichen werden, sodass wir immer in einem optimalen Pulsbereich fahren.

3. Gleichmäßig in Richtung Ziel

kann seine Ausfahrt vielleicht Power-Workout nennen, doch der aerobe Stoffwechsel kann effektiver und gleichzeitig sanfter trainiert werden. Aber
genau diesen gilt es zu verbessern, um fitter zu werden. Wer den Bereich des aeroben Stoffwechsels verbessert, kann schon bald länger eine höhere Leistung erbringen, und ist damit insgesamt fitter. Also, wie trainiere ich den aeroben Stoffwechsel effektiv? Ganz einfach: Sie fahren moderat und ohne häufige Pulsspitzen, die beim „normalen“ Fahrrad
an Anstiegen unweigerlich auftreten! 

Zudem lässt sich die Bewegung mit einen E-Bike deutlich besser in den beruflichen und privaten Alltag integrieren. Längere Strecken in kürzerer Zeit und mit geringerer Anstrengung und somit weniger Schwitzen machen es ideal, um zu pendeln.

4. Grün, Grün, Grün

Fassen wir zusammen: E-Biker fahren mehr, länger und entspannter an der frischen Luft und oft im Grünen. Dass dies nicht nur einen positiven Effekt auf unseren Körper hat, weiß jeder, der dies lebt. Denn auch der Geist profitiert von solchen Fahrten, besonders wenn Sie durchs Grüne radeln. Das bestätigen auch zahlreiche Studien und wir empfehlen, sich mehr in Wäldern und der grünen Natur aufzuhalten. Mit dem E-Bike ist der Weg von der Stadt in den Wald deutlich leichter zurückzulegen, was ein weiterer Grund ist, dies so oft es geht zu praktizieren – Kopf und Seele werden es Ihnen danken.

5. Ein Hoch auf die Geselligkeit

Haben Sie sich schon einmal auf dem E-Bike wegen des Tempos gestritten? Und auf dem unmotorisierten Bike? Sehen Sie! Uneinigkeiten über zu schnelles oder zu langsames Tempo gehören dank des E-Bikes der Vergangenheit an, worüber sich besonders Paare freuen. Ein gemeinsames Fahren ist plötzlich viel unkomplizierter möglich und jeder fährt mit seiner Wunsch-intensität, aber in gleichem Tempo. Auch Fahrer mit unterschiedlicher Kondition können durch die Wahl der passenden Unterstützung gemeinsam effektiv trainieren. Einer Überforderung wie es beim Fahren mit dem konventionellen Rad in Gruppen häufig vorkommt, kann so entgegengewirkt werden.

6. Der Start für unfitte

Wer den Einstieg in den Radsport sucht oder Vorerkrankungen hat – wie orthopädische Einschränkungen, Herz-Kreislauf- oder Atemwegserkrankungen, dem sei ein E-Bike ans Herz gelegt. Das Tempo lässt sich langsam anpassen und neben dem Herz-Kreislauf-System werden auch die Lungenfunktionen trainiert. Auch Menschen, die unter „Long-Covid“ leiden, finden mit dem E-Bike wieder einen sanften Einstieg in den Sport.
In einem flotten Tempo können so die Körpersysteme langsam wieder hochgefahren werden. 

7. Ein sicherer Gefährte

E-Bikes sind schwerer als ihre gleich aufgestellten, nicht motorisierten „Geschwister-Bikes“. Da bei der Konstruktion und Ausstattung keine so große Rücksicht auf das Gewicht genommen werden muss, können E-Bikes stabiler gebaut werden. Die Folge: Es finden sich kräftigere Bremsen und stabilere Reifen an den meisten E-Bikes. Zudem werden E-Bikes aufgrund des höheren Anschaffungspreises und des häufigen Leasings deutlich öfter und regelmäßiger gewartet als normale Fahrräder. Dieses Gesamtpaket führt zu einem Mehr an Fahrsicherheit. Dazu passt auch, dass Studien der Verkehrsunfallforschung der MHH zeigen, dass E-Bike-Fahren grundsätzlich nicht gefährlicher als Fahrrad-Fahren ist. Trotzdem treten bei Pedelecs besondere Gefahren auf, die durch gezielte Übung vermieden werden können. Besonders häufig werden Unfälle beim Auf- und Absteigen bzw. beim Anfahren beobachtet. 

Wenn über das Thema Sicherheit beim Radverkehr diskutiert wird, sollten sich alle Radfahrer, egal ob konventionelles Fahrrad oder E-Bike, darüber im Klaren sein, dass Fahrradhelme effektiv vor schweren Kopfverletzungen schützen.

 Fotos: Enrico Wagner, Getty Images: Matelly, Jonathan Kitchen, Thomas Barwick

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