(E-)Bikes
Das leichte i:SY SKYFLY E5 ZR F im WE+Bike Check
Von: Michael Große-Hering
Dem wollen wir in unserem 1. Teil der Pinion Story einmal auf den Grund gehen, um euch im 2. Teil E-Bikes mit der neuen Pinion-Technologie vorzustellen.
Aus technischer Sicht ist die Fusion von Schaltung und Motor nur logisch, denn beide als zwei voneinander getrennte Systeme zu konzipieren ist eigentlich nicht optimal. Vor allem das Schalten mit Druck auf dem Pedal kann zu Problemen führen – der Verschleiß von Kassette und Kette ist enorm. Mit der neuen Pinion MGU – kurz für „Motor Gearbox Unit“ – ist das kein Problem mehr: Gangwechsel unter Last sind ohne Einschränkungen möglich, nennenswerten Verschleiß weist das Getriebe ebenfalls nicht auf. Als einzige Wartungsmaßnahme soll nach rund 10.000 km ein Ölwechsel im Getriebe durchgeführt werden. In Verbindung mit einem Carbonriemen kommen wir somit dem wartungsfreien E-Bike schon sehr nahe. Zum Vergleich: eine Kette sollte alle 2.000 bis 3.000 Kilometer gewechselt werden, der Riemen hält in etwa zehn Mal so lange.
E-Bike-Revolution aus Süddeutschland?
Dass Pinion, ein vergleichsweise kleiner Hersteller aus der Nähe von Stuttgart, ein so bahnbrechend neues Antriebssystem auf den Markt bringt, ist nur im ersten Moment überraschend. Die Erfahrung, die man dort seit vielen Jahren beim Bau von Schaltgetrieben für Fahrräder sammeln konnte, ist der entscheidende Vorteil. Dennoch dauerte die Entwicklung des E-Drive Systems über zehn Jahre.
Eine Getriebeschaltung wie in der Pinion MGU kennt man vor allem von Nabenschaltungen. Trotz ihrer unbestrittenen Vorteile kommen sie fast ausschließlich an Stadträdern zum Einsatz. Wieso eigentlich? Das liegt vor allem an zwei Dingen: Zum einen haben die allermeisten Nabenschaltungen gegenüber einer Kettenschaltung eine deutlich kleinere Bandbreite. Das heißt, dass leichtester und schwerster Gang viel näher beisammen liegen. Selbst mit Motorunterstützung sind steile Anstiege so kaum zu bewältigen. Außerdem sind Nabenschaltungen alles andere als leicht und verschieben durch die Platzierung im Hinterrad den Schwerpunkt des Fahrrades. Gerade am Mountainbike hat das negative Auswirkungen auf das Fahrverhalten.
Autor: Michael Große-Hering
Michael Große-Hering hat Wirtschaftsingenieurwesen mit Schwerpunkt Automobiltechnik studiert. Der passionierte (E)-Mountainbiker war nach dem Studium bei CUBE als Produktmanager für E-Mountainbikes tätig. Sein fundiertes Wissen und seine Leidenschaft für Fahrräder bringt er nun in seine Artikel ein.